Der Erhalt und die Verbesserung der biologischen Vielfalt sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Sie gehen uns alle an!
Im Mittelpunkt der Pflege von Eh da-Flächen steht die Gemeinde. Sie bildet die organisatorische Einheit, wo die Zusammenarbeit aller Beteiligten koordiniert wird. Wer kann ein Eh da-Projekt anstoßen und wer sollte einbezogen werden?
Ein Eh da-Projekt sollte mehrere Jahre dauern und bedarf der Zusammenarbeit verschiedener Institutionen und engagierter Personen. Das folgende Grundschema zeigt den Ablauf eines Eh da-Projekts, das sich in der Praxis bewährt hat.
Am Anfang steht die Idee: Wie wäre es mit einem Eh da-Projekt in meiner Gemeinde?
Da jedes Eh da-Projekt verschiedene Mitwirkende benötigt und deshalb im Team stattfindet, ist es gut, diesen Gedanken von Anfang an mit anderen möglichen Beteiligten zu diskutieren.
Die Gemeinde ist bei jedem Eh da-Projekt der Drehpunkt, weil hier die Koordination abläuft und Entscheidungsträger und aktiv Beteiligte sich hier austauschen. Unabdingbar ist die Einbindung der Gemeinde mit Gemeinderat und Bürgermeister, Flächenbesitzer und der unteren Naturschutzbehörde.
Die Erfassung von potenziellen Eh da-Flächen erfolgt auf der Grundlage von verfügbarem Daten- und Kartenmaterial. Am Ende dieses Schritts sind Flächen festgelegt, die für Eh da-Maßnahmen in Betracht kommen (Eh da-Potenzialflächen).
Flächenanalyse auf Gemeineebene mit GIS- und Katasterdaten ➔ Eh da-Potentialflächen
Eh da-Projekte sind Teamarbeit und eine (auch lockere) Teamstruktur ist sinnvoll. Eine Person sollte z.B. Treffen planen und Kontakte halten. Fachleute spielen dabei eine wichtige Rolle.
Entscheidungsträger und Experten bilden das Eh da-Team. Finanzierung, Besitzverhältnisse, Fachkompetenz müssen geklärt werden.
Evtl. Anbindung an andere, im Ort laufende Projekte.
Jetzt erfolgt der Schritt von der "Eh da-Potenzialfläche" zur "Eh da-Realfläche". Dazu sind Begehungen vor Ort, die Festlegung von Schutzzielen (Imkerei? Naturschutz? Andere Beteiligte?) und das Einverständnis der Flächenbesitzer nötig. Am Ende dieses Schritts sind Schutzziele und geeignete Flächen festgelegt.
Flächenbegehungen. Im Eh da-Team wird abgestimmt:
Eh da-Potenzialflächen werden zu Eh da-Realflächen.
Wer macht was wann? Dazu ist ein schriftlicher Plan nötig, in dem alle Schritte, vor allem die zeitliche Abfolge und der Name des jeweiligen "Kümmerers", festgelegt sind. Der Plan ist die Grundlage der folgenden Durchführungsphase.
Wichtige Eckdaten:
Eine zentrale Bedeutung hat die Kommunikation. Es empfiehlt sich, vor Projektbeginn die Öffentlichkeit etwa über Gemeinderundschreiben oder die lokale Presse einzubinden.
Die Durchführungsphase bedarf der Beteiligung des ganzen Teams. Ein Vorteil von Eh da-Projekten ist, dass bereits im ersten Jahr etwas zu sehen ist. Das gilt es aufzuzeichnen und zu beurteilen.
Dokumentation der Maßnahmen und Ergebnisse:
Am Ende des ersten Jahres, sicher aber im zweiten Jahr, liegen Erfahrungen vor. Es gilt, sie auszutauschen und nicht nur die Erfolge, sondern auch die Schwachstellen zu diskutieren.
Maßnahmen:
Jetzt gewinnt die Kommunikation an Bedeutung, sowohl innerhalb des Eh da-Projekts als auch im weiteren Umfeld.
Nach 2 (oder mehr) Jahren:
Es kann nicht oft genug betont werden, wie wichtig Kommunikation während der Durchführung eines Eh da-Projekts ist. Die Auswirkungen der Aufwertung sind für alle sichtbar! Und es versteht sich keineswegs von selbst, warum sich die gewohnte ordentliche Grünfläche in eine kräuterreiche Wiese oder eine unordentlich aussehende, mit Gestrüpp bewachsene Fläche verwandelt hat.